MAZ 11 - Umbau Sanierung Museum Altes Zeughaus, Solothurn SO

Années 2011
Tailles S
Client Kanton Solothurn
Coût 2 Mio. CHF
Architectes IPAS Architekten und Planer + ARGE Kury Stähelin Architekten AG
Typologies Culture
Coopération WAM Planer und Ingerieure AG, Roschi + Partner AG, Hautle Anderegg +Partner AG
Statuts Primé
Commission Wettbewerbe – 3. Preis
© Visualisations Markus Ruhe
Team Egger Michel
Ott Eric
Desaules Michael
Batista Gilles
Frischknecht Christian
Lieu Solothurn SO

Information

Programme:

Empfang und Shop, Foyer, Garderobe, Cafeteria, Administration, Bibliothek, Museums Atelier, Sitzungsraum, Multifunktionsraum, Multifunktionsbereich und Technik- und Diensträume

Description:

Städtebauliche: Der mehrgeschossige und freistehende Baukörper repräsentiert durch seine Erhabenheit einerseits die Machtansprüche des Stadtstaats Solothurn und definiert andererseits klare Aussenräume. Durch den Bau des Ambassadorenhofs Mitte des 18. Jahrhunderts im Norden des Zeughauses, entstand das heutige Ensemble, das zwischenzeitlich durch verschiedene Anbauten ergänzt wurde. Die kraftvolle Erscheinung des Zeughauses soll durch einen neuen Ergänzungsbau in keiner Weise geschwächt werden. Die "porte d'honneur" von 1750 an der nördlichen Gebäudeecke führt in einen Hof, welcher durch das seinerzeit bereits bestehende Zeughaus und den Südostflügel von 1958 des Ambassadorenhofs begrenzt wird. Dieser Raum soll durch einen präzisen Eingriff neu charakterisiert werden und die verschiedenen unterirdischen Bauten klar erkennbar gemacht werden. ErhaHung und Verhältnismässigkeit: Die kraftvolle räumliche Wirkung der grossen nicht unterteilten Halle mit dem "aus der Wand wachsenden" massiven Treppenturm sind charakteristisch für das ursprünglich als Kornhaus gedachte Gebäude. Die bestehende Struktur mit den starken Unterzügen und den unterschiedlichen Stützentypologien sollen in jedem Fall erhalten bleiben. Ebenso werden die in den ersten drei Geschossen praktisch ebenen Böden mit den historischen Tonplatten konserviert. So soll der etwas düstere, fast schon geheimnisvolle Charakter, welcher durch die vorhandene Struktur und Materialisierung die ganze Kraft des Zeughauses ausmacht, erhalten bleiben. Typologie und Ausdruck: Die hohen technischen und sicherheitsspezifischen Anforderungen an ein zeitgenössisches Museum verlangen eine Vielzahl an Massnahmen und Installationen. Um eine Überlagerung und einen damit entstehenden Konflikt mit der bestehenden Raumwirkung und Bausubstanz zu vermeiden, werden sämtliche neuen Installationen an der Nordfassade vorgesehen. Das Fluchttreppenhaus, der Warenaufzug, die Monoblocks und die Sprinklerzentrale werden auf die Gebäudeaussenseite verlegt und nur die horizontale Verteilung der verschiedenen Medien zwischen den Balkenlagen geführt. Somit findet eine klare architektonische und technische Abgrenzung zwischen Alt- und Neubau statt. Der Neubau ist formal als Anbau konzipiert, lehnt sich, durch die Übernahme der Fluchten des Walmdaches, an die bestehende Gebäudesubstanz an und wird aber durch seine kontrastierende Materialisierung zu einem sich differenzierenden, eigenständigen Anbau. Ein unregelmässig gelochtes Blech mit horizontalen Schlitzen erlaubt die Belichtung der vertikalen Erschliessung. Diese Intervention, fern von jeder Anbiederung an die historische Bausubstanz, schafft auch eine neue räumliche Qualität im Bereich der "porte d'honneur". Wie ein Visier eines Ritterhelms schützt sie die "Haupt-Sache" und wirkt gleichzeitig als eindrucksvolles Merkmal des neuen Museums im Zeughaus. So soll das Museum nicht generell verändert werden. Die vorhandenen räumlichen, haptischen und historischen Qualitäten sollen hervorgehoben werden, während die erforderliche Technik in einem charaktervollen Anbau untergebracht wird, welcher durch seine Ausgestaltung und den Kontrast zum Altbau dessen Qualitäten noch verstärkt.